Schwierige Zeiten, erfordern schwierige Entscheidungen

Veröffentlicht am 03.01.2024 in Ortsverein

Die Stellungnahme der SPD-Ortsgemeinderatsfraktion zum Thema "Unterbringung Geflüchteter in Rödersheim-Gronau"

 

Die letzten Monate und Jahre sind in der gesamten Welt und auch in unserem Land geprägt von Herausforderungen, schrecklichen Ereignissen und Katastrophen.

Im Vergleich zu vielen auf dieser Erde können wir hier friedlich, ausreichend versorgt mit Nahrungsmitteln und Großteiles auch mit ausreichend Wohnraum leben, und die großen Vorteile einer echten Demokratie wertschätzen.

Anderen ist dieser Luxus nicht vergönnt. Sie sehen nur noch die Flucht aus der Heimat als letzen Ausweg vor Hunger, Gewalt, Unterdrückung, Krieg und Terror.

Diesen Menschen, die auch zu uns nach Deutschland kommen, gilt es Schutz und Unterkunft zu bieten. Für Orts- und Verbandsgemeinden eine durchaus schwierige und herausfordernde Aufgabe, da  wir auf Bundes- und Landesebene durchaus andere und schnellere Lösungen benötigt hätten, die ausgearbeiteten Änderungen noch nicht spürbar sind.Unsere Verbandsgemeinde und auch wir als Ortsgemeinde (als Teil der VG) bekamen in den letzten Monaten Hilfesuchende zugeteilt. Durch den glücklichen Umstand einer zur Verfügung stehenden Immobilie, konnte die OG Dannstadt-Schauernheim hier zahlreiche Personen aufnehmen und in den anderen zwei Ortsgemeinden „mussten“ nur vereinzelt Personen aufgenommen werden.

Da der Zustrom und somit die Zuweisungen jedoch weiter steigen, musste und muss weiterhin, auch in den Ortsgemeinden, gehandelt und Lösungen gesucht werden. Die Aufnahme und Unterbringung von ca. 60 Personen gilt es umzusetzen.

Die SPD-Fraktion hat daraufhin in den letzten Wochen und Monaten nach den unterschiedlichsten Möglichkeiten gesucht, hier im Besonderen das Thema leerstehende Wohnungen und Häuser.

Aber auch Grundstücke der Ortsgemeinde und Grundstücke in der Ortsgemeinde wurden gesucht, der Verwaltung mitgeteilt und Lösungsansätze besprochen.

Die Aussicht auf eine Unterbringung aller Hilfesuchenden in den Bestandsgebäuden ist eher gering. Eine Unterbringung und das damit verbundene schließen der Grundschul-Turnhalle oder des alten Schulgebäudes (dort sind zu Zeit Sängerheim, Kleiderkammer, Ratssaal untergebracht) sind für uns KEINE Option und dies MUSS verhindert werden.

Sicher ist ein Containerbau nicht die ideale Art der Unterbringung, aber sie lässt sich am schnellsten Umsetzen.

Um den notwendigen Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses nicht zu gefährden, den Alsheimer Platz weiter auch als Festplatz nutzen zu können, dürfen wir uns einer Containerlösung nicht verschließen.

Aus diesem Grund sprachen wir uns dafür aus, dass „freigewordene“ Grundstück im Gewerbegebiet temporär nicht an Gewerbetreibende zu verkaufen, sondern als Möglichkeit der Unterbringung zu behalten oder der Verbandsgemeinde, zeitlich begrenzt, zu verpachten.
Wie zu Beginn schon geschrieben, geht es nur gemeinsam, so ist es auch aus den Bedeutungen der Worte „Verband“ und „Gemeinde“ zu entnehmen.

Aus diesen Gründen, und bis eine eventuell bessere Lösung gefunden wird, stimmte die SPD-Fraktion, als einzige Fraktion im Ortsgemeinderat, gegen den sofortigen Verkauf des Grundstückes.

Lassen Sie uns zum Thema Unterbringung in Containern noch kurz Stellung beziehen, hier beziehen wir uns auch auf Gespräche (alle mit positiven Erfahrungen) mit Betreuern von anderen Unterkünften.

Ja, es gibt schönere Wohnmöglichkeiten aber Räume mit Licht und Heizung, Duschen, Küche, Gemeinschaftsräume und Rückzugsmöglichkeiten; die eine Privatsphäre garantieren, können dargestellt werden und werden dankend angenommen.

Durch die räumliche Nähe der Hilfesuchenden ist auch das Thema Betreuung einfacher zu handhaben und ermöglicht mit dem gleichen Zeitansatz eine größere Dichte.
Für diese wichtigen Aspekte, die Betreuung, das Beschäftigen und das Integrieren, sind WIR ALLE gefragt.

Jede einzelne Person, jeder Verein und jede Gruppierung kann hier einen Beitrag leisten und wir sind uns sicher, hieraus auch einen Mehrwert für die Gemeinde generieren zu können.

In der Hoffnung, eine gute Lösung für alle zu finden, den Hilfesuchenden die erhoffte Hilfe zu bieten, eine schnelle und größtmögliche Integration zu erreichen und friedlich und offen gemeinsam in unserer Ortsgemeinde zu leben.

Mit sozialdemokratischen Grüßen

Ihre SPD-Fraktion